Rohholz Plant Trees 2023
Herbsttradition mit weiteren 630 gepflanzten Bäumen
Herbsttradition mit weiteren 630 gepflanzten Bäumen
Der Herbst ist traditionell die Zeit, in der wir uns zusammen finden, um unsere jungen Bäumchen einzupflanzen. Das größte zusammenhängende Waldgebiet Sachsens bei Eibenstock ist der Ort, der uns genug Fläche für unser alljährliches Vorhaben bietet. Seit nun schon 8 Jahren. Die Wetterprognosen sagten für den Pflanz-Tag Regen voraus. Doch das Team von ROHHOLZ beeindruckt das nicht.
Die Vorbereitungen liefen seit Wochen und alles war abgestimmt. Zusammen mit dem sich mittlerweile in Rente befindenden Revier Förster Micha, war eine Fläche definiert, auf der gepflanzt werden kann. Micha hat uns die gesamten Jahre betreut, das Projekt mit aufgebaut und ist auch nun, nach seinem Renteneintritt für uns da. Als Berater, Planer und väterlicher Taktgeber.
Der Tag der Anreise ist immer der Freitag. Man kommt an, man fühlt sich ein bisschen wie nach Hause kommen. Unsere Hütte liegt mitten im Wald. Wartet darauf, bezogen zu werden, und die 6 Dudes dieses Jahr, warten darauf, die traditionell eingerichteten Räume, mit Energie zu füllen. Der Kamin wird schon mal angeheizt und das Quartier bezogen. Nach und nach treffen alle ein. Ein von Freude erfülltes Wiedersehen. Es wird angestoßen, man tauscht sich aus, bespricht das bevorstehende Wochenende. Vorfreude und Euphorie.
Für das leibliche Wohl ist ausreichend gesorgt, es gibt traditionell Wildgulasch mit Rotkraut und Klößen für alle. Das gemeinsame Abendessen ist das erste Highlight bei jeder Pflanzaktion. Zusammen sitzen, schwatzen, lachen. Es dauert nicht lange, da kommt schon die Nacht und hüllt unseren abgeschiedenen, friedlichen Ort im Wald, in Dunkelheit. Die Baumwipfel rauschen über unseren Köpfen, das Lagerfeuer knackt und ein sanfter Gitarrensound, lässt alle entspannt am Feuer sitzen. Erwartungsvoll und zufrieden, eins mit dem Wald und der Natur.
Am nächsten Morgen geht es an die Arbeit. Micha holt uns ab und wir fahren zum Waldstück, das diesmal in der Nähe liegt. Es hat stark geregnet und wir überlegen, die Aktion in den Nachmittag zu verschieben. Doch dann gibt es eine Regenlücke, und wir entscheiden, sofort mit dem Pflanzen zu starten.
Schon auf der Fahrt dahin, begann es wieder zu tröpfeln, doch nun war es so. Ist doch nur Wasser. Wir sind gut ausgestattet und den Pflanzen tut der Regen gut. Auf dem Hänger stehen 630 kleine Bäumchen und werden zu ihrem neuen Lebensraum gebracht. Beim Pflanzen selbst, muss immer einiges beachtet werden. Pflanzabstand, Fluchten, die Rückegasse…aber wir sind, was das betrifft, alte Hasen und brauchen nur noch wenig Anleitung. Jedes Jahr ein bisschen weniger. Ruckzuck ist der Hügel eingeteilt, wir schwärmen aus und pflanzen los.
Der Regen trommelt auf meine Kapuze, ich atme die kühle und feuchte Waldluft ein. Es ist schon anstrengend mit dem Pflanzspaten hunderte Male in die Erde zu stechen. Mal ist es harter Untergrund, mal ganz weich, moosig. In die Hocke gehen, den Pflänzling einsetzen, andrücken, anderthalb Meter weiter gehen, nächstes Bäumchen. Aber genau dieser Ablauf wirkt wie eine Triebfeder, man will immer weiter, immer mehr pflanzen. Bis alle Bäume an ihrem Bestimmungsort stehen, wachsen und gedeihen können. Wenn ich von mir ausgehe, begleiten mich währenddessen ganz viele positive Gedanken. Es ist eben ein gutes Gefühl, Gutes zu tun. Ganz einfach. Die Arbeit ist getan und wir rücken, sehr durchnässt, aber zufrieden ab.
Zurück zu unserer Hütte im Wald. Martin, der ernannte Hüttenwart, war voraus gegangen, um bereits wieder den Ofen anzuheizen. Die Hütte kühlt doch schnell aus und wir brauchen die gemütliche Wärme, um unsere Klamotten und uns selbst zu wärmen. Jeder, mit einem breiten Grinsen, steigen wir in den Kleinbus des Sachsenforst und fahren auf engen, aber sehr gepflegten Waldwegen, vorbei an den Projekten der vergangenen Jahre, zurück ins Quartier.
Am späten Nachmittag steht eine kleine Wanderung zum Auersberg an. Es sind nur ein paar Kilometer von unserer Hütte bis dahin. Die Schritte tun uns gut, wandern hat schon etwas magisches. Denn trotz der ja eigentlich erneuten Anstrengung, ist es genau der richtige Ausgleich zum Vormittags-Programm. Der Auersberg ist ein beliebtes Ausflugsziel der Region. Von dort aus hat man einen wunderbaren Blick. Sieht die gesamte Schönheit der Landschaft, die zahlreichen Talsperren und kann weit ins Land und darüber hinaus sehen. Es erfüllt uns mit Zufriedenheit und wir verweilen einige Zeit an diesem Ort. Am Abend essen wir diesmal „auswärts“. In Carlsfeld, im Gasthof an der Talsperre. Wir werden verwöhnt und essen a la carte. Wir sitzen zusammen und lassen den Tag Revue passieren.
Ja und genau das ist eben auch der SPIRIT unseres Team-Events, das gemeinsame Erreichen von gesteckten Zielen. Anspannung und Entspannung zugleich. Gutes tun und sich besinnen, auf die wahren und wichtigen Werte. Bevor jeder wieder in sein Leben und zu seinen persönlichen Prioritäten zurückkehrt, verbringt man Zeit zusammen, als Team für die Sache. So war es von Anfang an gedacht und so bleibt es. Und die bislang über 5000 gepflanzten Bäume, zeigen das erreichte Ergebnis. Sie wachsen in unser aller Zukunft hinein.
Es war ein erfolgreiches Event dieses Jahr 2023, da sind wir uns alle einig, als wir am Sonntag Morgen an dem kleinen Hügel hinter dem Haus zusammen stehen und uns voneinander vorerst wieder verabschieden. Geschafft und zufrieden fahren wir wieder heim, zurück in die Zivilisation, bis wir uns im nächsten Jahr hoffentlich alle gesund wiedersehen.
Bleibt mir nur zu sagen, vielen Dank ROHHOLZ, vielen Dank SACHSENFORST, für alles und ich hoffe, dass mein kleiner Bericht einen Eindruck vermitteln konnte, was und wie wir sind. Und warum dieses Projekt so besonders ist.
Gruß René
Fotos:
Andre Günther https://instagram.com/ag_photography_and_painting
René Kaden https://instagram.com/andi_pasti_