Die besten und schönsten Erlebnisse möchte man doch am liebsten genau nochmal so erfahren wie zuvor. Gerade bei wiederkehrenden Ereignissen und Veranstaltungen die zudem noch erfolgreich sind, rechnet man mit einem noch besseren oder ähnlichem Ergebnis. Das klappt auch manchmal, aber es kann auch ganz anders kommen als man sich es vorgestellt hat.
So wie unser Baumpflanzprojekt Plant Trees 2018.
Rückblick Plant Trees 2018
Als Termin für Plant Trees 2018 hatten wir das letzte Wochenende im September ausgewählt, was vom Zeitraum her in etwa so lag wie unsere bisherigen Aktionen. Im Frühjahr oder Herbst sind einfach die besten Pflanzzeiten für Bäume. Alles verlief zunächst nach Plan. Wir hatten uns für diese Aktion wieder hohe Ziele gesetzt. Aus unseren bisher 1400 gepflanzten Bäumen, wollten wir nun endlich die 2000er Marke knacken. Wir reisten über den Freitagabend verteilt im Forstgebiet an und sammelten uns bei Wildbraten und Bier in unserer Jagdhütte. Doch am nächsten Morgen war es dann soweit. Nach Besprechung mit dem Staatsbetrieb Sachsenforst wurde uns schnell klar, dass wir definitiv nichts pflanzen können. Boom! Das war der erste Rückschlag.
Stress im Wald durch Stürme, Hitze und Trockenheit.
Micha, der die forstfachliche Leitung des Projektes hat, vermittelte uns die derzeitige schlechte Gesamtsituation im Forstgebiet. Der wichtigste Grund dieser Entscheidung war, die enorme Trockenheit im Waldboden. Trotz der aktuellen feucht kühlen Wetterbedingungen Ende September, hatte der Sommer 2018 deutliche Spuren hinterlassen. Selbst hier im Erzgebirge. Die extrem lange Trocken- und Hitzeperiode brachten den Waldboden zu unserem Termin leider nur noch 4 cm Bodenfeuchtigkeit am Standort Wildenthal, im Forstbezirk Eibenstock. Also alles andere darunter war absolut trocken! Und das im waldreichsten Forstbezirk des Freistaat Sachsen.
Doch die Trockenheit war noch nicht alles was uns der Sommer hinterlassen hat. Außer der Hitzewelle sorgten heftige Unwetter dafür, dass enorme Sturmschäden entstanden sind.
Wenn Bäume umknicken wie Streichhölzer.
Nach all den regionalen Umständen im Wald starteten wir unsere Aktivität im Forstgebiet. Zunächst sorgten wir mit Räumarbeiten auf mehrere Hektar Waldfläche für Freiflächen. Wie bildeten Reisighaufen, die sich langsam zersetzen können und außerdem über den Winter Lebensraum für Kleintiere bieten. Die Arbeit ging relativ fix und war gut überschaubar.
Anschließend fuhren wir in ein weiteres Gebiet, wo die Freiflächen bereits zur Aufforstung genutzt wurden. Sie enthielten also bereits jede Menge frische Pflanzungen. Doch was wir dort sahen war unfassbar. Solche massiv zerstörten Waldflächen hatten wir alle, live noch nicht erlebt. Riesige Bäume wurden durch Stürme einfach umgeknickt wie Streichhölzer, und dass im Dominoeffekt. Und nun standen wir da, mitten in einem Schlachtfeld. Die Gesamtstimmung bei uns war nach dem Anblick auf jeden Fall eine andere, als bei unseren bisherigen Aktivitäten im Forst. Wir befanden uns in einem absolut zerstörten Waldgebiet, umgeben von Gestrüpp und einem Baumstummel nach dem anderen.
Waldarbeiter hatten zwar bereits die größten Stämme aus den Sturmschäden rausgeholt. Aber dies geht eben auch nur mit schweren Maschinen, die wiederum neue Schäden hinterlassen. In diesem Chaos sah zunächst keiner von uns eine wirklich sinnvolle Aufgabe. Außer Micha. Sein Antrieb in diesem Schlachtfeld nach überlebenden Pflanzen zu suchen beeindruckte uns sehr.
Plant Trees 2018 und die Rettung der 27 Bäume aus dem Schlachtfeld.
Er stellte den Plan auf so viel wie möglich Jungbäume zu finden, vom umliegenden Gestrüpp frei zu räumen, wieder aufzustellen und zu stabilisieren. Die Zahl an zerstörten Pflanzen war leider extrem hoch. Doch tatsächlich konnten wir 27 Bäume retten, die nicht abgebrochen sondern nur umgedrückt wurden. Die Suche erforderte höchste Konzentration bei uns, aus dem Geäst-Chaos die winzigen Bäumchen herauszufiltern und wieder aufzustellen. Mit seinem geschulten Auge war Micha natürlich klar im Vorteil. Aber so nach und nach konnten auch wir immer mehr aus seiner forstfachlichen Sicht dazu lernen.
Am Ende des Tages hatten wir dann doch auf mehreren Hektar Waldfläche einiges bewirkt, obwohl nichts gepflanzt wurde. Wir konnten mit unser Arbeitskraft einen Teil zum Erhalt des regionalen Waldes beitragen.
Nach wie vor möchten wir mit unserer Aktion, Menschen motivieren den täglichen Umgang mit der Natur zu überdenken und auch aktiv etwas dafür zu tun. Denn wir können den Klimawandel durch viele Einschränkungen verändern, aber auch effektiv bekämpfen wie durch Aufforstung, den Erhalt sowie die Stabilisierung unserer Wälder.
Support Your Local Forest!
Erfahre alles über unser Baumpflanzprojekt, von Anfang an! Von der Idee zum ersten Baum.
Wir freuen uns auf Plant Trees 2019 und hoffen darauf mehr Bäume pflanzen zu können und überhaupt bessere Bedingungen für unseren regionalen Wald. Rohholz wird weiterhin mit dem Staatsbetrieb Sachsenforst zusammenarbeiten und einen aktiven Beitrag für unsere regionalen Wälder leisten.
Unterstütze das Projekt Rohholz Plant Trees! Wir möchten mit Deiner Hilfe mehr Bäume pflanzen, unsere Baumpflanzaktion erweitern, sowie weitere nachhaltige Arbeiten in unseren regionalen Wäldern leisten. Mit dem Kauf aller Rohholz Produkte fließt bereits ein Teil direkt in unser Baumpflanzprojekt. Für sämtlichen Support möchten wir uns hiermit im voraus bedanken.
Fotos: Andre Günther Photography & Painting